Netze und Schatten
Studio West-Ausstellung Nr. 1
07 05 21
30 05 21

Endlich ist es soweit: ‹Studio West› geht an den Start. Zoya Sadri, Ulrich Muders und ihre Kunstschüler*innen an der Erich-Kästner-Gesamtschule in Darmstadt Kranichstein und der Lichtenbergschule in Darmstadt Bessungen bereiten gemeinsam mit Mitgliedern des Kunstvereins Darmstadt die erste Ausstellung für den neuen Projektraum der Kunsthalle Darmstadt vor.

Zwei Kunstschaffende aus der lokalen Kunstszene und zwei Kunstklassen der Jahrgangsstufe 8 und 9 an verschiedenen Darmstädter Schulen nutzen die Kunsthalle Darmstadt als Plattform für den Dialog und stellen ihre Arbeiten gemeinsam der Öffentlichkeit vor. Ihr für den Projektraum ‹Studio West› entwickeltes Konzept stellt zwei Grundakte des sozialen Interagierens – das Verknüpfen und Projektieren – genau zu einer Zeit ins Zentrum, wo die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus das gewohnte Leben einschneidend verändert haben. Dass Kreativität, Solidarität und Austausch jetzt besonders gefragt sind, stellt die Ausstellung ‹Netze und Schatten› anschaulich unter Beweis.

Die Künstlerin und Kunsterzieherin Zoya Sadri (*1955 Teheran, Iran) und der Kunstpädagoge und Künstler Ulrich Muders (*1959 Bingen) treten im ‹Studio West› mit skulpturalen und bildhauerischen Arbeiten in einen Dialog. Spannend treffen ihre unterschiedlichen Ansätze aufeinander. Linien sind ein wiederkehrendes Element in der Kunst von Zoya Sadri. Sie tauchen gezeichnet oder haptisch als Draht oft in ihren Werken auf. Wie bei ihrer Skulptur ‹Madam› können sie symbolisch nicht nur Verbindung, sondern auch Isolation anzeigen. Ihre Schüler*innen spüren der verbindenden und trennenden Kraft der Linie in Performances, Arbeiten in Ton und digitalen Fotocollagen nach.

Muders hingegen fasst die Linie als ungreifbar auf. Schattenformen und Projektionen sind sowohl in seinen bildhauerischen Arbeiten als auch in seinen Fotografien ein wiederkehrendes Thema, das er so erläutert: «Als flüchtige Erscheinungen stehen sie wie in Platons Höhlengleichnis für die Schwierigkeit der Erkenntnis zwischen realer und vermittelter Welt. Das wird in dieser herausfordernden Zeit zum Sinnbild für den Verlust von Nähe und Austausch und einer Vernetzung ohne greifbares Gegenüber.» Die Beiträge der Schüler*innen werden auch in Form von Videos präsentiert. Sie schöpfen aus einem großen Fundus an Materialien und Formen, die unter der Anleitung der Kunstpädagogin Ilka Brosch zu dem Anlass zusammengetragen wurden.

Die Ausstellungseröffnung findet am 07. Mai 2021 ohne Publikum statt. Mit einem Video wird die Ausstellung ‹Netze und Schatten› für Sie zugänglich gemacht. Hier geht es zum Eröffnungsvideo!