Raphael Danke

‹Ohne Titel›
2015
Raphael Danke arbeitet mit Papiercollagen, die aus jeweils einer Seite eines Modemagazins gemacht werden. Bevor er eine Zeitschrift auseinandernimmt, wird sie erst einmal durchfotografiert. Jede Seite hält er ins Gegenlicht und findet so eine beeindruckende geisterhaft surreale Bildwelt. Bilder, die seine Themen treffen, hält er dann mit der Handykamera fest. Collagen, durchs Licht entstanden, mit dem Smartphone gemacht.

‹Broken Windows›
2006
Die Skulptur aus einem fensterlosen zerschnittenen und über eine Mittelachse remontierten Oberlicht verbindet Aspekte mehrerer sozialwisschenschaftlicher und psychoanalytischer Theorien. Der Titel der Skulptur bezieht sich auf einen Aufsatz von James Wilson und George Kelling. Diese argumentieren, dass ein zerbrochenes Fenster, das nicht repariert wird, zu weiteren zerbrochenen Fenstern und Vandalismus und damit wiederum zu mehr Angst und Kriminalität in einer Stadt führe.

Die große Wirkung einer kleinen Veränderung nimmt auch die Theorie vom «Butterfly effect» in den Blick, an die Danke über die formale Gestaltung der Skulptur anknüpft. Man geht davon aus, dass in komplexen dynamischen Systemen eine große Empfindlichkeit auf kleine Abweichungen besteht. Geringfügig veränderte Anfangsbedingungen können im langfristigen Verlauf zu einer völlig anderen Entwicklung führen. Oder anders formuliert, der Schmetterling könnte durch einen Flügelschlag auf der anderen Seite der Erde einen Wirbelsturm auslösen.

Raphael Danke
lebt und arbeitet in Berlin (* 1972 Aachen).

Ausbildung
Kunsthochschule Berlin Weißensee.

Lehre
Lehrbeauftragter für Bildhauerei an der Kunsthochschule Weißensee.

Ausstellungen (Auswahl)
2009: Kunsthaus Baselland, Basel, Schweiz / 2012: MOT International, London, UK / 2016: Kunsthalle Darmstadt, Darmstadt / 2017: Kunsthalle Darmstadt, Darmstadt / 2019: Norma Mangione Gallery, Turin, Italien.